Servien - Donauradweg

Strassenkampf

Ausgeruht nehmen wir die heutige Etappe in Angriff. Schnell legen wir die kurze Strecke bis zur Brücke nach Serbien zurück und unverhofft sind wir in Backa Palanka – in einer anderen Welt. So haben wir das nicht erwartet. Aber wie es scheint, funktioniert Serbien etwas anders. Die Szene mutet fernöstlich an. Auf der Hauptstrasse des Dorfes sind Marktstände, Fahrzeuge, die ihre Waren direkt von der Ladebrücke oder aus dem Kofferraum verkaufen. Dazwischen jede Menge Menschen, die einen geschäftig, die anderen im Müssiggang oder in Gesprächen vertieft. Die etwas heruntergekommenen Gebäude im Hintergrund runden den fernöstlichen Touch ab.

 

Heute wollen wir jedoch etwas vorwärtskommen und haben uns vorgenommen unsere neue Tageseinteilung (mittags richtig essen und abends nur ein Picknick), weiter beizubehalten. Ziel ist Mittagessen im 40 Kilometer entfernten Novi Sad.

 

Diese 40 Kilometer haben es aber in sich. Ganz anders als auf der bisherigen Strecke gleicht das Fahren auf den Strassen einem Spiessrutenlauf. Obwohl wir uns an den äussersten Strassenrand drängen, werden wir mehrfach von Autos und vor allem von Linienbussen fast von der Strasse abgedrängt. Auch entgegenkommenden Fahrzeugen scheint es egal, dass sie uns bei den riskanten Überholmanövern immer wieder zu Adrinalinschüben verhelfen.

 

In Novi Sad suchen wir uns noch schnell ein Internet Kaffee, um ein Hostel in Belgrad zu finden. Wir wollen ein paar Tage in Belgrad bleiben. Bald sind ein paar Hostels gefunden und herausgeschrieben, doch irgendwie zögern wir noch uns festzulegen wann wir da sein werden. Somit verzichten wir im Moment darauf ein Zimmer zu buchen.

 

Mittagessen und los geht es auf die 2. Hälfte der Tagesetappe. Novi Sad, oder zu deutsch Neusatz, lassen wir weitgehend unbeachtet. Irgendwie steht uns der Sinn nicht so sehr nach Stadtbesichtigung.

 

Die 2. Tageshälfte hat es wirklich in sich. Wir wussten, dass da noch etwas Steigung drin ist, aber das!

 

Fast 10km geht es mit bis zu 10% Steigung bergauf. Für uns, mittlerweilen zu Flachländern gewordenen, ist das ganz schön happig. Dazu an der prallen Sonne und mit viel Verkehr. Vor allem erwähnenswert sind dabei die Lastwagen, welche sich in dicken Russ und Abgaswolken an uns vorbei den Berg hoch schieben.

 

Irgendwann einmal ist die Plackerei zu Ende und wir sind auf dem Pass. Hier können wir auf wenig frequentierte Seitenstrassen ausweichen und die Talfahrt nach Beska ist dann wieder ein wahrer Genuss.

 

Bereits türmen sich über uns die Gewitterwolken, als wir in letzter Minute in einem Hotel in Beska einchecken und unsere 7 Sachen ins Trockene bringen. Glück gehabt! Hinter uns geht ein heftiger Gewitterregen nieder. Wieder haben wir rund 80 Kilometer geschafft, wir sind stolz auf unsere Leistung.

 

Nach dem Regen spazieren wir noch eine Runde durchs Dorf. Wir sind nun wirklich in einer anderen Welt angekommen. Hier sieht es schon eher so aus, wie wir uns die Gegend auf unserer Reise im Vorfeld ausgemalt haben. Niedrige alte Gebäude, denen man den einstigen Fleiss und bescheidenen Wohlstand seiner Bewohner ansieht. Dazwischen wieder einmal eine Ruine. Bellende Hunde. Viele kleine Geschäfte von denen jeder irgendetwas verkauft. Es scheint fast, dass jeder irgendetwas verkauft, um irgendwie zu Geld zu kommen.

 

Nach dem Regen ist das Licht besonders schön und das Dorf glänz wie frisch gewaschen im goldenen Licht der untergehenden Sonne, vor einer dunklen Wand von Gewitterwolken.

 

Tagesstrecken: 79 km

 

14.05.2010

Beska - Belgrad

Zielgerade vor Belgrad

Weiter geht es. Die Etappe nach Belgrad führt uns zunächst über ruhige Landstrassen. Nur vereinzelt treffen wir auf andere Fahrzeuge. Diese jedoch rasen mit überhöhter Geschwindigkeit an uns vorbei.

Heute haben wir uns eine neue Taktik ausgedacht. Fertig soll es sein mit Abgedrängt werden. Wir beanspruchen unseren Platz! Leicht versetzt fahren wir nun hintereinander und besetzen damit mehr als die Hälfte unserer Spur. So haben wir genug Platz, um den Schlaglöchern auszuweichen und nah vorbeibrausenden Fahrzeugen auszuweichen. Und siehe da, unsere Taktik geht auf! Plötzlich weichen die Fahrzeuge zum Überholen auf die Gegenspur aus. Es scheint, es ist ein Muskelspiel, das hier abgeht.

Nichts gegen die Serben, sie sind sehr freundlich, überall winkt man uns, feuert uns an, hupt uns freundlich zu (Wie hupt man freundlich?) oder ruft uns „Welcome to Serbia“ zu. Doch im Strassenverkehr scheinen komplett andere Gesetzmässigkeiten zu herrschen. Sie sind für uns unverständlich. Fahren wir am Strassenrand und machen uns schmal, um den Verkehr nicht zu behindern, scheinen wir als Verkehrshindernis angesehen zu werden; doch beanspruchen wir die halbe Fahrspur für uns, werden wir ernst genommen und es scheinen sich nur sehr wenige daran zu stören, dass sie hinter uns abbremsen müssen, bevor sie uns dann überholen können.

Am Mittag rollen wir in Belgrad ein. In einem Vorort verweist uns ein freundlicher Velomechaniker zu einem Hostel auf einem Schiff. Wir fahren der schönen Uferpromende entlang zum Hostel, welches leider ausgebucht ist. Hier fängt dann auch unsere Odyssee an. Man schickt uns zu einem anderen Hostel-Schiff, welches dann wiederum nichts mehr frei hat. Die junge Frau sucht uns dann aber ein Platz in der Innenstadt und wird nach 6 Telefonaten fündig.

 

Die Fahrt in die Innenstadt ist dank des starken für uns chaotisch wirkenden Verkehrs, wiederum ein wilder Hürdenlauf mit Velo schieben, zwischen Autos durch zwängen, Kopfsteinpflaster entlang rumpeln und aufdringliche Stassenkinder abwimmeln. Schlussendlich finden wir dann aber das Hostel – doch leider war es ein Missverständnis und die freien Zimmer sind überteuert.

 

Was tun? Wir alle vier sind verschwitzt, die Kleider kleben am Körber, sind müde, haben Hunger und müssen mal …

 

Da kommt uns der nette Velomechaniker in den Sinn. Er hat uns bei der Weiterfahrt noch nachgerufen, dass wir ihn jederzeit anrufen können, wenn wir Hilfe brauchen. Jetzt ist es soweit; wir brauchen Hilfe. Zettel suchen, anrufen:

‚Ja hallo, weisst du noch, die 4 Velofahrer. Hast du eine Idee, wir finden keine Unterkunft. ‚

Er,‘ hmm, ruft mich doch nochmals in 10 Minuten an.‘

Ferien in Belgrad

10 Minuten später rufen wir nochmals an. Es stellt sich heraus, dass er einige Telefonate gemacht hat, um eine für uns standesgemässe Unterkunft zu finden. „Leider“ kann er uns aber nur die alte Wohnung seiner Eltern in einem Belgrader Vorort anbieten. Und „leider“ hätte es nicht genügend Betten, ob es uns vielleicht etwas ausmacht, wenn zwei von uns auf ihren eigenen Matten am Boden schlafen müssten.

 

Wir sind sehr überrascht über sein grosszügiges Angebot und nehmen dankbar an. Dass wir vielleicht unsere Zelte in einem Hintergarten hätten aufstellen dürften, darauf haben wir noch gehofft. Doch uns gleich die Wohnung seiner Eltern zur Verfügung zu stellen, das ist schon sehr gastfreundlich.

 

Die Wohnung ist eine rechte Strecke vom Zentrum entfernt, doch der Bus fährt gleich vor der Tür bis ins Zentrum. Auch sind wir froh, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, denn die Wettervorhersage hat 3 Tage Regen und Kälte angekündigt.

 

Schnell sind die Velos hinter dem Haus zusammengekettet und am Zaun festgemacht. Noch vor dem ersten Regen sind wir mit Sack und Pack im Haus.

 

Tagesstrecke: 85 km

 

15.05.2010

Belgrad 

 

Die Halbzeit unserer Velotour liegt nun schon ein paar Tage hinter uns, ebenso die Hälfte der Strecke. Wir haben bisher rund 1950 Kilometer zurückgelegt.

 

Es liegen noch rund 250 Kilometer in Serbien vor uns. Daran schliessen sich noch 900 Kilometer in Rumänien an. Von Tulcea aus liegen dann „nur“ noch 350 km bis nach Varna in Bulgarien vor uns.

Macht total 1500 Kilometer in rund 30 Tagen, ergibt einen Schnitt von 50 Kilometern pro Tag – ohne Pausentage! Sollten wir unseren Schnitt von ca. 80 Kilometer pro Tag beibehalten, bräuchten wir für die 1500 Kilometer jedoch nur 20 Tage… ;-). Wir werden sehen.

 

In unserem Feriendomizil im Belgrader Vorort Zemun werden wir jedenfalls den aktuell heftigen Regen aussitzen und unseren Knien etwas Zeit zum Erholen geben. Unser Gastgeber Slobodan ist sehr um uns bemüht und hat schon den ganzen Morgen Teile für Annaiks Velo gesucht. Morgen sind wir dann bei ihm und seiner Frau Vesna zum Kaffee eingeladen.

 

16.05.2010

Belgrad

Böses Erwachen

Unsere Velos sind weg! Trotz 5 Schlössern, trotz festketten am Zaun, trotz offenem Fenster!

Irgendwann zwischen 23 und 7 Uhr hat man alle 4 Velos klammheimlich und geräuschlos abtransportiert. Ohne Spuren zu hinterlassen, wirklich nichts, nada! Wahrscheinlich kam den Dieben zu gut, dass es stark gewindet hat und somit eine gute Geräuschkulisse herrschte.

 

Nun, was tun? Zuerst mal Tatort besichtigen.

Dann hinsetzen und frühstücken.

Welche Optionen haben wir:

  1. Reise abbrechen – Nein
  2. Reise weiterführen – Ja
  3. Mit ÖV weiterreisen – Nein, zu teuer dann besser nach Hause fliegen
  4. Neue Fahrräder kaufen – Ja, ist zwar auch teuer, doch sollte die Versicherung den grössten Teil der Kosten übernehmen.

Massnahmen:

  1. Slobodan, unseren Gastgeber, informieren
  2. Zu Hause anrufen und Rahmennummer herausfinden
  3. Bei Polizei vorbeigehen und Rapport organisieren
  4. Checken, ob und wie viel die Versicherung übernimmt
  5. Zeitplan überarbeiten
  6. Neue Velos organisieren – wenn zu teuer, dann irgendwie nach Varna und dort im Juni Auto übernehmen.
  7. Neue Velos ausstatten
  8. Weiterfahren

 

Der Anruf bei Slobodan löst einige Hektik aus. Er und seine Frau Vesna sind noch im Bett. Vergangene Nacht hatten sie eine kleine Party bei Freunden. Trotzdem dauert es keine 15 Minuten bis sie gemeinsam bei uns in der Wohnung stehen. Wir sind uns nicht sicher, ob bei uns oder den beiden die grössere Aufregung herrscht. Die beiden sind untröstlich. Sofort werden alle Freunde, Bekannte und Geschäftsbeziehungen aktiviert. Entweder die Velos wieder finden und gegen Lösegeld wiederbeschaffen oder dann neue Velos beschaffen.

 

Neue Velos sind gar nicht so einfach zu bekommen, denn die Anforderungen an sie sind sehr hoch. Annaik muss ihr Liegevelo aus Holland kommen lassen. Corentin braucht für seine Reise in den Himalaya ein wirklich gutes Bike mit sehr guten Komponenten. Auch wir sind etwas wählerisch, denn Paddys Federgewicht und die Strassen Serbiens und Rumäniens vertragen sich auch nur bedingt gut.

 

18.05.2010

Belgrad

Lösungen in Reichweite

Tag drei nach dem bösen Erwachen. Slobodan und Vesna, unsere Gastgeber, sind rührend um uns bemüht. Gleich am Sonntag hat Slobodan schon all seine Connections spielen lassen und versucht etwas über unsere gestohlenen Fahrräder und mögliche neue Fahrräder herauszufinden. Seither sind wir fast permanent auf den Füssen und in Belgrad unterwegs. Velos anschauen, Teile suchen und Möglichkeiten prüfen.

 

Heute am 3. Tag haben wir von einem serbischen Fahrradhersteller die Möglichkeit neue Fahrräder zum Herstellungspreis (unter dem normalen Einkaufspreis für Slobodans Fahrradgeschäft) zu kaufen. Leider sind diese Velos sehr schwach ausgerüstet und würden wohl kaum die letzten 2000km überstehen. Wir haben versucht Teile in Belgrad zu finden, um die Velos nachzurüsten. Schlussendlich scheitert es aber an den Lowridern. Diese müssen wir importieren.

Importieren ist jedoch ein Problem, da wir 10% Steuern und 20% Zoll bezahlen müssten. Das macht die Gepäckträger sehr teuer.

 

Hier haben wir nur die Alternative, dass wir diese in Budapest oder Wien holen.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob man nicht gleich die ganzen Fahrräder in Wien holt. So prüfen wir nun auch diese Option und finden akzeptable Velos in Wien.

 

Die 3. Möglichkeit hat sich heute aufgetan. Slobodan hat heute einen dubiosen Velohändler getroffen. Slobodan hat gleich nach dem Diebstahl vermutet, dass dieser in die Geschichte verwickelt sein könnte. So hat er ihn heute angesprochen und ihn gebeten, er soll doch mal rum hören, ob er etwas von unseren Fahrrädern weiss.

 

Die Chance ist zwar sehr gering, doch haben wir trotzdem die Hoffnung, dass unsere Velos gegen ein Lösegeld wieder auftauchen. Daumen drücken!

 

Nach den ausgedehnten „Stadtspaziergängen“ werden wir jeweils von Vesna gemästet. Hmmm, ist das fein!

 

Heute haben wir nochmals mit Wien telefoniert. Wahrscheinlich werden wir morgen Mittwochabend mit dem Nachtzug nach Wien fahren und am Donnerstag die Velos holen… aber vielleicht kommen unsere eigenen Velos doch noch … die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

22.05.2010

Belgrad - Wien - Belgrad

Ferien in Wien

Mittwoch. Wir sind unterwegs nach Wien. Der Nachtzug hat Belgrad um 21.40 Uhr verlassen. Machen wir eine neue Erfahrung: Zugfahren in Serbien. Die Qualität der Geleise und er Wagen lässt sich mit der in der DDR vergleichen. Rumpel, rumpel, geht es 4 Stunden lang an die 150 km entfernte ungarische Grenze. Erst nach einer „strengen“ Ausreisekontrolle der serbischen Zöllner, geht es auf dem ungarischen Streckennetz schneller voran. In Budapest müssen wir dann die Wagen verlassen, nur die Schlaf- und Liegewagen gehen durchgehend weiter nach Wien. Wir müssen warten bis die neuen Wagen am Zug angehängt werden und können dann wieder weiterschlafen.

 

Um 9 Uhr kommen wir in Wien an. Plötzlich ist alles so sauber und organisiert. Die Stassenbahnen fahren zur Zeit und die Auto hupen nicht mehr andauernd und auf den Strassen hat es keine Schlaglöcher mehr. Es ist wie Ferien.

 

Aber zuerst nimmt es uns wunder, wie unsere neuen Fahrräder aussehen. Im Moment haben sie noch Federgabeln. Die Starrgabeln kommen erst am Freitag. Wir fiebern einer ersten Probefahrt entgegen. Sehr gross ist unsere Erleichterung, dass die Velos dann unsere Erwartungen übertreffen. Alles OK.

 

Wir nutzen den Donnerstag um noch diverse Besorgungen zu machen. Plötzlich ist Wien nicht mehr eine Touristenstadt für uns sondern einfach eine Stadt in der wir unsere Sachen suchen. Plötzlich stehen nicht mehr die Sehenswürdigkeiten im Vordergrund, sondern die Notwendigkeiten. So suchen wir einen Outdoorshop, ein Kleidergeschäft und einen GPS-Spezialisten. Am Donnerstagabend steigen wir schwerbeladen in einer Jugendherberge ab und fallen todmüde in die Federn.

 

Am Freitag warten wir ungeduldig bis es endlich Mittag ist und wir unsere neuen Velos in Empfang nehmen können. Nun gilt es, am Nachmittag noch verschiedene Sachen zu montieren und zu ändern. Wir werden das selbst machen um die Kosten zu sparen. So verbringen wir den Freitagnachmittag im Hinterhof des Fahrradgeschäfts zwischen Sonne und Regenschauer mit der Montage von neuen Reifen, Gepäckträgern, Lowridern, Ständern und … richtigen diebstahlsicheren Schlössern!

 

Um 17 Uhr sind wir dann fertig. Schnell noch allen gedankt und verabschiedet, dann sind wir auf dem Weg zum Westbahnhof. Um 19 Uhr fährt der Zug – sollte der Zug fahren, denn um 19.30 Uhr stehen wir immer noch. Ein Wagen hat ein technisches Problem.

Unsere Velos haben wir zu einem Paket verschnürt und wie Koffern im Abteil auf die Gepäckablage gelegt. Wir hoffen, dass wir keinen Zuschlag bezahlen müssen und sie als normales Gepäck durchgehen.

 

Endlich ist es dann 20 Uhr und die Reise geht los. Der österreichische Schaffner schaut dann zwar etwas komisch als er unser Velo-Gepäck sieht, sagt aber nichts. Erst der ungarische Schaffner möchte dann die Tickets für die Velos sehen.

‚Haben wir nicht.‘

‚Müsst ihr aber haben.‘

‚Wieso, der österreichische Schaffner brauchte auch keine.‘

‚Das ist aber nicht mehr Österreich, hier braucht ihr Fahrkarten für die Fahrräder.‘

‚Wieso, wieso, wieso…‘

Irgendwann war er der Diskussion müde und knallte wütend die Abteiltüre zu und verschwand.

 

In Budapest gilt es dann wieder den Wagen zu wechseln. Interessanterweise müssen wir dazu auf ein anderes Geleise wechseln, auf der anderen Seite des Bahnhofs. Mit unseren beiden schweren Velo-Paketen das ganze Perron entlang vorlaufen und dann wieder 5 Perrons weiter zurück, nein danke! So warten wir bis niemand schaut und rennen über die Geleise. Wir schaffen es, uns als erst in den Zug zu quetschen. Nicht so einfach mit den beiden Velos und all den nachdrängenden Passagieren mit ihren grossen Koffern.

Dieses Mal gibt es beim ungarischen Schaffner kein Entkommen mehr, denn er hält unser Billet in der Hand, als er mit uns darüber argumentiere, ob wir nun ein Billet für unsere Velos brauchen oder nicht. Man stelle sich vor: Für die Fahrkarten von Belgrad nach Wien und zurück kostet es 70 Euro pro Person. Nur für die Strecke von Budapest bis an die serbische Grenze verlangt er 18 Euro pro Velo! Aber alles Diskutieren nützt nichts und wir müssen bezahlen.

 

In Belgrad holt uns am Morgen früh um 7 Uhr Slobodan mit dem Auto eines Freundes ab. Sind wir froh, dass wir mit dem Velo nicht noch durch ganz Belgrad nach Zemun, dem Vorort in dem wir wohnen, fahren müssen.

 

Jetzt sind wir wieder in Belgrad. Es ist Samstag und wir haben erst einmal 4 Stunden geschlafen. Wieder sind wir bei Slobodan und Vesna zum Abendessen. Es ist schwierig, die beiden zu einem Abendessen einzuladen. Wir hoffen, dass wir es morgen schaffen. Und wir hoffen, dass Anna und Igor ihre beiden Kinder uns begleiten. Anna ist 17 und Igor ist 19 Jahre alt, die beiden sind sehr nett. Übrigens Slobodan ist 50, Vesna ist 52 Jahre.

 

An den Velos müssen wir noch ein paar Kleinigkeiten verbessern und sie noch optimal einstellen. Wir hoffen, dass wir am Montag weiterfahren werden. Mal sehen, es ist so schön bequem eine Wohnung zu haben und nicht immer aus den Fahrrad-Taschen zu leben. Doch die Zeit ist gekommen, unsere Reise fortzusetzen.

25.05.2010

Belgrad - Dubovac

Im Stahlbad

Dienstagmorgen, endlich fahren wir los. Zum Frühstück gibt es bei Vesna noch kurz Burek und Yoghurt, anschliessend geht es los. Vesna und Slobodan bestehen darauf, uns bis nach Belgrad zu begleiten – wahrscheinlich wollen sie sicher sein, dass sie uns zwei endlich los sind – aber es bleiben ihnen ja noch die beiden Belgier, die sie weiterhin bekochen und verwöhnen können.

 

Heute ist es heiss. Es ist der erste Tag seit über einer Woche an dem keine Regenwolken über den Himmel ziehen oder den ganzen Tag verdunkeln. Dafür ist es natürlich umso wärmer und auch schwüler.

 

Belgrad beschert uns wieder die übliche Lektion in rücksichtslosem Fahren. Anschliessend fahren wir auf einer Strasse weiter, bei der wir nicht sicher sind, ob es eine Autobahn ist. Zeichen hat es keine, aber 6 Spurig ist sie, dafür hat sie aber Kreuzungen und nicht einfach nur Ein- und Ausfahrten. Von anderen Velofahrern haben wir erfahren, dass sie sich in Serbien auch schon mal versehentlich auf eine Autobahn verirrt haben. Also wäre es nicht weiter schlimm, wenn wir mit unseren neuen Ferrari-Wienerli (denn unsere Fahrräder stammen aus Wien) über eine Autobahn brettern. Die Autos haben heute eh Mühe uns überhaupt einholen zu können ;-).

 

Über endlose Landstrassen zieht sich der Weg dahin. Mittagessen haben wir vergessen. Wir hoffen nun auf ein feines Abendessen.

 

Wir fahren und fahren und schaffen einen neuen Tagesrekord: 94 km! Wow, das ist wohl die Energie aller Palacinken, die uns Vesna „aufgezwungen“ hat!

 

Nach diesem Kraftakt haben wir dann auch noch eine Herberge gefunden. Zwar hat es nur 2 Matrazen am Boden, ohne Leintücher und das Zimmer hat kein eigenes Bad und auch keine Handtücher, dafür aber möchte man 30 Euro für 2 Personen – wir…

sssssssss!!!

 

Phu, jetzt sind wir doch während des Schreibens eingeschlafen. Ja dieser Tag hatte es wohl in sich. Ein richtiges Stahlbad, sowohl in Bezug auf das Wetter als auch auf die Strecke, die Strasse und die Unterkunft am Abend.

 

Tagesstrecke: 92 km

26.05.2010

Dubovac - Golubac

Interview mit dem SWR

Heute sind wir wieder früh aufgestanden – nicht lachen, aber 6.30 Uhr ist schon früh für uns. Meist könnte man problemlos 10-12 Stunden schlafen nach einem Tag im Sattel. Bisher sind wir meist um 8 Uhr aufgestanden. Wie die jahrelange Erfahrung zeigt spielt es keine Rolle wie wir unterwegs sind, wir brauche immer 2 Stunden vom Aufstehen bis wir endlich wegkommen; egal, ob es mit Zelt, mit Wohnmobil oder im Hotelzimmer ist.

Immerhin um 8.30 Uhr sind wir im Sattel. Es gilt die Fähre von Banatska Palanka nach Ram zu erwischen. Wann genau diese fährt, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass sie nur alle 3-4 Stunden fährt. Wir möchten natürlich eine möglichst frühe Fähre erwischen.

 

Um 10.30 Uhr heisst es dann „Leinen los“ („planmässige“ Abfahrt 10.00 Uhr ;-) ). Gemütlich tuckern wir über die 2km breite Donau.

Es ist fantastisch zu sehen, wie der einstige Bach hier fast schon die Breite des Bodensees erreicht. Das braungrüne Wasser hat fast keine Strömung. Wahrscheinlich merkt man hier schon, dass es weiter unten beim Eisernen Tor gestaut wird. Wie es heisst, staut sich das Wasser auf über 100km.

Am Südufer angekommen, fahren wir durch wunderschöne blühende Landschaften. Überall steht das Getreide schon kniehoch, am Wegrand wetteifern die Blumen in rot, gelb, violett und weiss. Es ist ein wunderschöner Tag. Durstig ist es heute auch, ständig haben wir Durst. Wie warm es ist wissen wir nicht, es scheint aber wieder ein düppiger Tag zu sein. Kaum halten wir an, sind wir klatschnass geschwitzt.

 

Heute ist nicht Petras Tag. Das Knie schmerzt. Dazu kommt ein Hautausschlag von der Hitze und den Abgasen von gestern. Es stresst!

 

Hier wird wieder einmal klar: Reisen sind nicht Ferien. Es gibt Tage, da geht es einem nicht gut. Man ist ausgesetzt. Keine Möglichkeit, sich in seine eigenen vier Wände zurück zu ziehen, um aufzutanken, um Distanz zu nehmen von all den Dingen, die einem beschäftigen. Man ist „heimatlos“. Dann kommen verschiedene Gefühle auf. Man hadert mit seiner Situation. Weshalb mache ich das? Weshalb ist es nicht anders? Mache ich das Richtige? Ich bin ausgeliefert. Ich kann nicht einfach auf den Knopf drücken und alles ist wieder „beim Alten“. Dann ist es einerseits wichtig, dass man sich selber wieder aufstellen kann. Anderseits ist es dann auch wichtig, dass man eine Schulter hat, an die man sich anlehnen kann. Das Auf und Ab der Gefühle ist an solchen Tagen wie auf einer Achterbahn.

 

Ein paar Kilometer vor Veliki Gradiste stehen wieder einmal ein paar Radfahrer mit Gepäck am Wegesrand. Natürlich halten wir an für einen kurzen Schwatz. Nach einigen Worten stellt sich heraus, dass die drei Serben mit dem deutschen Fernsehen SWR unterwegs sind, für eine Reportage über den Donauradweg in Serbien. Unter ihnen ist auch der „Grossmeister“ der serbischen Radwege. Bereits Slobodan hat ihn versucht zu erreichen. Wie er uns erzählt hatte sei er mit dem Fernsehen für eine Reportage unterwegs. Jetzt haben wir das Team getroffen. Jovan, der „President“ kennt unsere Geschichte von den gestohlenen Fahrrädern und versichert uns nochmals, dass alle untröstlich sind und dass man sich weiterhin auf die Suche nach unseren geliebten Velos mache. (Komisch irgendwie haben wir das Gefühl, dass diese Suche irgendwann einmal erfolgreich sein wird. – Wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt.)

 

Kurz darauf kommt auch das deutsche Kamerateam. Kirstin und Chris sind freischaffende Reporter des SWR. Sie machen eine Reportage über den Radweg in Serbien. Blablabla und es ist selbstverständlich, dass wir ein Interview geben. Aber zuerst müssen wir nochmals unsere Ankunft nachstellen. Dann werden Paddy an der prallen Sonne 20mal die gleichen Fragen gestellt. Wieso 20mal? Weil jedesmal wenn das Interview fast fertig ist, bestimmt ein grosser Lastwagen oder irgendein Auto vorbeirasselt und man das eigene Wort nicht mehr versteht. Doch irgendwann ist das Interview im Kasten und Paddy klatschnass.

Anschliessend noch etwas Smalltalk. Als Kirstin und Chris von unseren weiteren Reise-Plänen erfahren, schauen sie sich an: ‚Sollten wir mal unsere Schweizer Kollegen kontaktieren? ‘ fragen sie sich. „Gebt uns doch bitte mal eure Namen, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Es könnte sein, dass wir euch nochmals kontaktieren.“

Mal kucken, vielleicht wird ja was draus. Zur Reality-TV-Komödianten lassen wir uns sicher nicht degradieren. Aber vielleicht gibt es ja noch eine andere Variante. Zumal ist es der SWR und nicht RTL. Und dann muss auch erst noch jemand das Geld sprechen für eine entsprechende Reportage in Übersee.

 

Ach ja, Jovan ruft noch schnell Slobodan an. Ohne ihm zu sagen wer am Telefon ist, reicht er Paddy das Telefon. ‚Hallo, hallo, who is this?‘ fragt Slobodan. Nicht minder ist die Aufruhr am anderen Ende, als Paddy sich zu erkennen gibt. Slobodan ist völlig aus dem Häuschen. Dieser Mensch ist wirklich ein Herz von einer Seele.

 

Spät am Nachmittag treffen wir das Reportage-Team nochmals bei der Festung von Golubac. Sie empfehlen uns ein nahegelegenes Restaurant, welches auch noch Zimmer hat. Nichts wie hin. Wir sind hundemüde. Bald darauf sind wir einquartiert, haben ein Bier, ein Abendessen und einen wunderschönen Sonnenuntergang den wir direkt an der Donau geniessen. Die Leute im Restaurant sind sehr nett. Der junge Kellner verwöhnt uns nach Strich und Faden. Als sie von unserem Pech mit unseren Fahrrädern hören, erklären sie uns, dass diese heute Nacht in die Gaststube gestellt werden und sie sicher dafür bürgen, dass diese nicht gestohlen werden. Die Gastfreundschaft in Serbien ist wirklich aussergewöhnlich!

 

Morgen Donnerstag geht es hinein in die Enge, welche zum Eisernen Tor führt. Es stehen uns ein paar wohl anstrengende Steigungen bevor, aber auch eine vielversprechende Landschaft.

 

Tagesstrecke: 68 km

27.05.2010

Gubolac - Golubinje

 

Wieder einmal kommen wir am Morgen nicht weg. Der Wirt des Hotels in welchem wir übernachtet haben, stopft uns am Morgen noch mit einem üppigen Frühstück voll. Beinah müssen wir uns mit Händen und Füssen wehren, dass er nicht ständig nachschöpft. ‚Nein, nein, Velofahrer sollten nicht so viel fettiges essen, sonst können sie nicht mehr fahren.‘ Das löst bei ihm eher ein Kopfschütteln aus.

Dennoch schaffen wir es uns „loszureissen“ und die Fahrt geht los.

Wunderschön führt sie an der Donau entlang. Sie ist hier zwischen 200 und 500 Meter breit. Die braunen Wogen gehören bereits zum gestauten Teil. Denn die Donau wird nach dem Eisernen Tor gestaut.

 

Stichwort „Eisernes Tor“: Bisher hatten wir diesen Begriff nicht so recht verstanden. Doch nun, da wir es sehen, verstehen wir es etwas besser. Hier zwischen Serbien und Rumänien hat sich die Donau ihr Flussbett regelrecht durch die Karpaten gegraben. Schon von weitem ist es faszinierend zu sehen, wie links und rechts die Ufer steiler werden. Es ist schwer, sich vorzustellen wie das funktioniert hat; wie ein Fluss sich bergauf durch ein Gebirge graben konnte. Diese Stelle ist rund 150 km lang. Das Eiserne Tor sind zwei Stellen an denen sich die Donau durch extrem schmale Stellen zwängt. Nur knapp 100 Meter breit ist sie an diesen beiden Stellen. Dafür über 90 Meter tief! Früher waren diese beiden Stellen sehr gefährlich, da es viele Stromschnellen und Untiefen gab. In den 60iger und 70iger Jahren baute man jedoch unterhalb dieser Stelle einen gewaltigen 30 Meter hohen Damm. Dadurch staute man das Wasser auf einer Länge von 150 Kilometer. Dadurch wurden die gefährlichen Stellen entschärft. Dafür haben Rumänien und Serbien ein grosses Kraftwerk, welches über 10.5 Terawatt Strom liefert (Frage an alle Umrechnungs- und Stromspezialisten: 10.5 Billionen Kilowatt = 10.5 Terawatt – stimmt das? Wie oft mal könnte man eine Stadt der Grösse von Luzern damit versorgen?).

 

Stellt euch die Fahrt so vor wie die Strecke von Brunnen nach Vitznau. Es ist wunderschön. Viel Grün, viel Aussicht. Dazwischen immer geheimnisvolle Schluchten, die ihr Wasser in die Donau entlassen. Dann kommt eine der gefürchteten Steigungen. Doch auch diese ist mit einigem Sauerstoffverbrauch gut zu schaffen und wir erreichen den Pass keuchend, wie zwei Dampfloks.

Deprimierend ist es dann zu sehen, wie zwei ältere Österreicher nach uns hochkommen, quietsch fidel die Aussicht geniessen und uns erklären, dass sie heute noch schnell mal 70 Kilometer machen.

Zu unserer Entlastung ist zu sagen, dass wir im Unterschied zu ihnen noch Zelt, Schlafsäcke, Schalfunterlagen, Küche, Essutensilien und Lebensmittel mitschleppen. Währenddessen haben sie nur ihre Kleider und ein Picknick bei sich – und wahrscheinlich sind unsere Velos auch viiiel schwerer als ihre… ;-).

 

Heute Abend haben wir jedenfalls auch wieder einmal 65 Kilometer geschafft. Beiden schmerzt der Hintergrund – wir wollen unsere alten Sättel wieder haben :-(.

 

Wir finden ein Zimmer bei einem netten Herrn, der leider nur Serbisch spricht. Doch das soll kein Hindernis für eine ausgedehnte Diskussion über Probleme bei der Suche nach geeignetem Baumaterial für die Touristen-Herberge sein, die er am aufbauen ist. Es ist schon speziell, wie man ohne die Worte des anderen zu verstehen, trotzdem einander verstehen kann. Gesichtsausdruck, Gesten und Tonfall reichen wirklich weit.

Paddy’s Vater sagt immer: „Schmieren und Salben hilft allenthalben.“ So auch hier. Etwas zuhören und Anteilnahme machen Freunde. Eine Führung durch den Neubau zeigt alle Probleme und bald darauf werden diese bei einem Bier und Raki auf der Terrasse „besprochen“. Einfachheitshalber sprechen wir Deutsch oder Schweizerdeutsch; er spricht Serbisch – was soll’s, Hauptsache man versteht sich.

 

Morgenfrüh wird dann um 08.00 Uhr auch noch ein echt serbisches Frühstück serviert. Eigentlich ist kein Frühstück beim Zimmer mit dabei. Aber der Vermieter meint, dass er eh am Morgen kommen müsse, um weiter zu arbeiten. Dann nehme er gleich noch seine Frau mit, die uns dann ein echtes Frühstück macht.

 

Eines sei an dieser Stelle wirklich herausgestrichen: Eine Gastfreundschaft wie in Serbien haben wir noch in keinem Land auf dieser Erde erlebt. Es ist unglaublich wie die Menschen auf einem zukommen und versuchen uns zu helfen – überall (ausser auf der Post ;-))!

 

Tagesstrecke: 65 km

 

29.05.2010

Golubinje - Simian (RO)

 

Das Frühstück am Morgen ist fein. Ähnlich wie Burek – aber es sei keine Burek, meint die Wirtin. Etwas schal ist den Nachgeschmack als er dann bei der Abfahrt doch noch Geld für das Frühstück will, obschon wir ihn am Vortag gefragt haben und er abgewunken hat. Auf die Frage wieviel er denn möchte, meint er nur, wir sollen ihm einfach was geben. Leider haben wir nicht mehr viel Kleingeld und wir geben ihm umgerechnet rund CHF 3; dazu macht er aber eine säuerliche Mine. Tja, hätte er gesagt was er will, hätte er es bekommen…

 

Bereits sagte man uns von verschiedenen Seiten, dass mit dem heutigen Tag der wohl schönsten Teil der serbischen Strecke vor uns liegt. Gespannt brechen wir auf.

 

Bald schon treffen wir wieder auf Jovan und die Filmcrew. Ihr Dreh ist fertig und sie sind in Eile, um den Flieger zu erwischen.

 

Uns erwartet nun ein happiger Aufstieg. Die Landschaft ist wunderschön. Überall blüht es und alles ist üppig grün. Unter uns zwängt sich die Donau aus ihrem 2 km weiten Betten in das Eiserne Tor, die engste Stelle im Donaudurchbruch. Selbst jetzt mit dem, dass sie gestaut ist, sieht das Wasser tückisch aus. Viele Wirbel und Rissströmungen sind auch von der Strasse aus zu erkennen.

Langsam schieben sich die Lastschiffe durch das Engnis. Die Schubschiffe schieben bis zu 10 Frachtpontons vor sich her. Unglaublich mit wie viel Schub diese Schiffe arbeiten.

 

Bald erreichen wir eine erste Aussichtsstelle. Auf der anderen Seite erhebt sich der rumänische Teil – schon schweifen die Gedanken ab; was uns da drüben wohl erwartet?

Weiter geht es bergauf. Einige Photostopps legen wir noch ein, dann erreichen wir den Pass. Geschafft!

 

Im Strassengraben findet Petra noch eine kleine Schlidkröte – jöö ist die härzig! Nicht einmal handtellergross. Schnell bringen wir sie ins nahegelegene Gebüsch, sie soll nicht überfahren werden.

 

Dann geht die brausende Fahrt bergab. Die Abfahrt ist auch lang genug, um unsere Kleider trocknen zu lassen. Dieses mal überholen wir einige der stinkenden Lastwagen, die uns zuvor das Atmen erschwert haben.