Panama

Detaillierte Beschreibung Fahrzeug-Verschiffung Kolumbien - Panama: siehe hier

21.02.2013

Cartagena COL – Provenir PAN – Panama City – Luzern CH – Panama City

Caribian Vibes

Bereits im Hafen von Cartagena empfängt uns ein starker Wind – das kann ja lustig werden… Unser Boot liegt nicht an der Pier, sondern hat im Hafenbecken geankert. Auf der Pier treffen wir auch unsere Mitreisenden, vier Holländische Jungs Tim, Derreck, Daniel, Sjöre. Nach einigem Warten treffen wir auch unseren Kapitän German und unsere Köchin Angelica.

Per Mini-Dingi werden wir etappenweise zum Segelboot gebracht. Wir staunen. Es ist ein 11 Meter Schiff, so wie wir sie von zu Hause bei uns auf dem Vierwaldstättersee kennen. Damit geht’s auf’s offene Meer? Wir schlucken vernehmlich und gehen davon aus, dass das Schiff auch die Reise mit uns überstehen wird.

Bald ist alles Gepäck verstaut und wir sind bereit – pardon, wären bereit zum Auslaufen. Doch unser Kapitän muss noch schnell Ersatzteile organisieren und unsere Köchin hat noch nicht alles eingekauft. Für uns ergibt sich die Gelegenheit, unsere Bäuche – Mittelohr – Gleichgewichtssinn etwas auf die kommenden Tage einzustellen.

 

Als unsere zwei Chefs an Bord kommen, ist es schon weit nach 22 Uhr und der Kapitän findet, dass es Zeit ist zum Auslaufen. So tuckern wir mit wenig Stoff aus dem Hafen und geniessen das prächtige Lichterpanorama von Cartagena. Bald verschwindet das in der Nacht und die Dunkelheit umgibt uns. Über uns das Sternenmeer und vor uns eine ruhige See. Für uns Zeit zum Schlafen gehen. Unter Deck ist es drückend heiss und feucht und unsere Kajüte sehr eng – wir frieren nicht. Ganz im Gegensatz zu unserem Kapitän. der oben auf der Steuerbank nächtigt und sich dick in seinen Südwester gepackt hat.

 

Am Morgen weckt uns das Schaukeln des Schiffs. Mitten in der Nacht hat der Kapitän den Motor ausgemacht und nur noch gesegelt. Zwar waren die Bewegungen des Schiffs danach stärker, doch dafür brummte der Motor nicht mehr neben unseren Ohren – das ist der Nachteil, wenn man den Luxus einer eigenen Kabine hat; sie ist im Heck, gleich neben dem Motor.

 

Angelica ist bereits wach und erwartet uns mit Kaffee und einem feinen Frühstück. Auf Deck empfängt uns die weite Leere des Meers. Kein Land ist mehr in Sicht. Unser Schiff reitet über die Dünung und als wir fertig gefrühstückt haben, gibt der Kapitän Stoff. Uns Landratten wird es ganz komisch im Bauch, als sich das Schiff plötzlich zur Seite legt und mehr Fahrt aufnimmt. Speziell wenn die seitliche Dünung unser Schiff hochhebt und es noch etwas mehr kränkt, lehnen wir uns alle über die Luv-Seite, um Gegengewicht zu geben. Bald haben wir uns an das ständige Auf und Ab gewöhnt. German meint, dass wir nur etwa 3 Meter Dünung hätten. Wenn wir die Höhe der Wellen aus dem Wellental schätzen kommen wir aber auf mindestens 6-8 Meter.

Der Wind ist gut und die See ist, so meint German, sehr ruhig. Normalerweise sei sie um diese Jahreszeit etwas rau und wild, gesteht er uns.


Auf, Ab, Auf, Ab, Auf, Ab, Auf, Ab,… viel gibt es nicht zu tun: Bücher lesen, fliegende Fische beobachten, immer mal wieder die Schleppleine einziehen und schauen, ob ein Fisch angebissen hat, Sonnencreme einreiben und von Zeit zu Zeit den Platz wechseln, um nicht von der Sonne geröstet zu werden.


Dreimal am Tag werden wir von Angelica mit Essen verwöhnt. Bald sind wir so vollgestopft, dass wir unsere Rationen halbieren – was Angelica uns nicht übel nimmt, da sie so etwas weniger in der engen wackligen Küchen stehen muss.

Als die Nacht einbricht überkommt Paddy eine leichte Übelkeit. Zum Glück haben wir uns vorsorglich mit Tabletten eingedeckt und so ist auch dieser Anflug von Seekrankheit ausgestanden, bevor er richtig begonnen hat.

 

Als wir nach 3 Tagen offener See endlich wieder Land sehen, sind wir froh. Jetzt können wir annähernd verstehen, wie sich Seefahrer in früheren Tagen gefreut haben müssen, als sie nach Monaten wieder einmal Land gesichtet haben. Für uns steht fest, dass wir keine Weltumsegler sind. Da loben wir uns doch unser Auto und die Strasse unter den Reifen.

 

Immer näher kommen fernen die Inseln des San Blas Archipels. Bald erkennen wir die ersten Bäume und dann die schneeweissen Strände. Es sind Inseln wie im Bilderbuch. Zum Teil wirklich nur weisser Sand und darauf eine oder zwei Palmen. Es ist ein märchenhafter Anblick. Unser erster Stopp machen wir bei einer kleinen Insel Gruppe, wo sich schon ein Duzend Segler breit gemacht haben. Das „breit gemacht“ darf man wörtlich verstehen. Es sind alles private Segler aus der ganzen Welt. Viele davon aber so gross und breit, dass, wenn sie an der Ankerkette driften, uns bange wird, sie könnten uns rammen. Das lassen wir aber die Sorge unseres Kapitäns sein, denn uns erwartet der Sprung ins glasklare, warme Wasser – herrlich! Endlich können wir uns den Schweiss und Dreck von 3 Tagen Seereise abspülen. Anschliessend erwartet uns auch noch ein kurzer Spaziergang um die Insel auf festem Boden. Es ist sonderbar, dass ausgerechnet dann der Boden am meisten schwankt…

 


Kuna-Yana

Das gesamte San Blas Archipel und die angrenzende Küste ist das Hoheitsgebiet der Kuna-Indianer. Sie nennen ihr Land Kuna-Yana, gehören offiziell zu Panama, haben aber eine Semiautonomie, welche ihnen gestattet, ihr Territorium selber zu verwalten. Ihnen obliegt die volle Verwaltungs-, Finanz- und Staatsgewalt. So erheben die Kunas ihre eigenen Steuern. Die Inseln werden an einer jährlichen Generalversammlung aller Insel-Chefs verwaltet. Vor allem die Preise für Kokosnüsse, Fisch und Tourismus werden dann festgelegt.

Der Panamesischen und US-Amerikanischen Küstenwache haben die Kuna untersagt, in ihren Gewässern zu patroulieren. Leider sind sie dadurch zum Anziehungspunkt der Drogenschmuggler geworden, welche über den Seeweg aus Kolumbien kommen.

 


In derselben Nacht brechen wir auf und segeln unter Sternen und Mondlicht zur Hauptinsel Porvenir. Einer der Niederländer hat Musik aufgelegt und das Schiff gleitet über das ruhige Wasser zwischen den Inseln. Es ist eine Traumnacht. Fantastisch schön.

Am Morgen verlassen uns unsere vier Gefährten. Sie müssen etwas schneller weiter, da Sie bereits am nächsten Tag in Panama sein müssen. Uns bleibt noch ein Tag auf dem Schiff, den wir geniessen. Leider ist Porvenir, die Hauptinsel, nicht gross und hat ausser dem Flugpiste nur noch ein Museum, das geschlossen ist, einen Strand der mit Seegras bedeckt ist und ein Restaurant. Das eigentliche Dorf Porvenir ist auf mehreren Inseln in Sichtweite verteilt. Somit gibt es für uns nicht viel zu tun und wir ruhen uns aus. 

 

Gestern Samstag hat unser Kapitän hat die Panamesischen Einreiseformalitäten für uns erledigt. So kann heute unsere Reise direkt zum Festland gehen. Am nächsten Morgen holt uns ein Motorboot ab und bringt uns zum Taxi auf dem Festland.

Die raue Fahrt führt zwischen den Inseln hindurch. Nun sehen wir auch, dass die bewohnten Inseln bis auf den letzten Zentimeter bebaut sind. Lustig sind die Toiletten auf Pfählen, welche die Inseln sternförmig umgeben. Zu erreichen sind sie über klapprige Stege.

Etwas weiter führt unsere Fahrt an den riesigen Kreuzfahrtschiffen vorbei. Sie sind in der Nacht und in den frühen Morgenstunden angekommen. Wie wir uns sagen liessen, werden die Passagiere dosiert auf die einzelnen Inseln verteilt. Auch dann noch seien die Inseln noch überfüllt und die Menschen stehen sich auf den Füssen rum. Anschliessend würde dann eine grosse Putzaktion anstehen – die Pauschaltouristen seien wie die Heuschrecken.

Zum Schluss erreichen wir eine Flussmündung. Vorsichtig lenkt der Steuermann den Kahn zwischen den angespülten Ästen und Baumstämmen in den Fluss und diesen weiter hinauf. Nach einem Kilometer erreichen wir einen improvisierten Hafen an einer Lichtung. Viele Dutzende Reisende tummeln sich hier. Alle warten auf Transport zu den Inseln oder nach Panama City.

Wir müssen erst eine Einreisegebühr für das Kuna-Gebiet bezahlen, dann dürfen auch wir uns für’s Taxi anstellen.

 

Stunden später dürfen auch wir uns in einen Geländewagen quetschen und die Fahrt nach Panama City geht los. Wir können uns nicht über mangelnde Erfahrungen beklagen, was Strassen angeht, doch was wir jetzt erleben, ist einmalig. Mit aufheulendem Motor kämpft sich der Wagen die steile Strasse hinauf, um sich wenige Augenblicke später in brausender Fahrt auf der andere Seite der Hügel wieder hinunter zu stürzen. Die Strasse ist schnurgerade über alle Geländeunebenheiten gebaut worden. Oft ist sie so steil, dass uns Angst und Bange wird. Wir stellen uns vor, wie wir diese Strasse mit unserem Auto fahren würden. Oft müssten wir wohl die Geländeuntersetzung zuschalten, um die steilen Flanken hochzukommen. Nicht so unser Taxi. Es rast dahin und die Fahrt gleicht einer Achterbahn. Wem es auf der Schiffsfahrt hierher noch nicht schlecht geworden ist, der holt es hier bestimmt nach.

Leider erreichen uns hier schlechte Nachrichten, welche uns zu einer schnellen Rückkehr in die Schweiz veranlassen. Zuerst müssen wir jedoch unser Auto aus dem Container holen und einen sicheren Parkplatz finden.

Da wir nicht wissen, ob wir das Auto bereits am Montag aus Hafen fahren können, wagen wir es nicht, einen Flug für Dienstag oder Mittwoch zu buchen. Erst wollen wir das Auto „in Händen halten“, dann buchen wir den Flug.

Montag in der Früh besteigen wir den Bus nach Colon. Es wurden uns allerhand Räubergeschichten über die Hafenstadt im Nordende des Panamakanals erzählt. In jedem Fall wurde uns abgeraten, dort zu übernachten oder uns nach Einbruch der Dämmerung noch auf die Strasse zu begeben.

Als der Bus in die Vororte von Colon einfährt spähen wir unsicher aus den Fenstern. Werden wir hier überfallen? Wohl kaum! Als sich die Türen öffnen und wir von den Mitreisenden auf die Strasse gespült werden, sehen wir, dass die Stadt zwar sicher nicht zu den Besten zählt, die Geschichten aber auch viel „Hörensagen“ enthalten.

Jedenfalls nehmen wir uns ein Taxi zur Versicherung welche uns angegeben wurde. Dann eines in den Hafen zum Agenten.

Obwohl wir dem Agenten am Vortag nochmals schriftlich unser Kommen avisiert haben, ist er noch  nicht vorbereitetet. Er hat die Unterlagen noch nicht erhalten und überhaupt hat in das Büro in Panama noch nicht informiert. Das Warten beginnt – wir wurden vorgewarnt, viel Geduld mitzubringen.

Nach einer Stunde werden unsere Papiere kopiert und man weiss, wo unser Bill of Lading ist. Jetzt kann es los gehen. Ein Mitarbeiter fährt mit uns zum Zoll. Einige Unterschriften später – unsere Papiere sind bereit – bemerkt die Beamtin, dass Manfreds Versicherung in Panama nicht gültig ist. Auch er müsse eine Panamesische Versicherung haben. Alles Diskutieren nützt nichts. Unser Begleiter und Manfred rauschen los und holen für Manfred eine Versicherung. Wir wappnen uns wieder mit Geduld. Es ist bereits nach 13 Uhr als die beiden zurückkommen. Jetzt geht’s zügig voran. Alsbald sind alle Papiere bereit.

Es geht weiter in den Hafen. Jetzt ist müssen wir das Original des Bill of Lading bekommen. Nach 2 Fehlversuchen finden wir das richtige Büro und wir warten…

Dann haben wir auch das und freuen uns schon, dass wir nun bald unser Auto haben. Falsch!

Jetzt müssen wir erst noch zu den Hafenbehörden. Diese müssen auch noch einige Formulare ausfüllen – und bekommen natürlich auch wieder Geld.

Dann haben wir alles beisammen! Nun brauchen wir nur noch den Container. Doch wo ist der?

Er kommt gleich, versichert man uns. Wir stehen am Rand des riesigen Platzes mit all den hochgestapelten Containern und den ratternden und qualmenden Containerstaplern.

Gleich kommt er… wir fassen uns in Geduld…

Erst als wir unseren Begleiter zum zweiten Mal losschicken – wir haben keine Sonnencreme dabei und befürchten einen Sonnenbrand – wird verkündet, dass der Container gleich kommt – nur noch 5 Minuten.

Eine Stunde später steht er da – ähh, nein, eben leider nicht. Er ist auf dem Lastwagen und der Lastwagen steht da. Jetzt muss der Container noch vom Lastwagen runter.

Endlich bequemt sich ein Containerstapler, hebt unseren Container hoch und kippt beinahe vorüber, so schwer sind unsere beiden Autos. Ein anderer Stapler muss her – Warten und bange Blicke auf die Uhren! Wird es noch reichen, um unsere Autos heute noch zu bekommen? Müssen wir wieder mit dem Bus nach Panama und morgen früh nochmals herkommen?

Zu guter Letzt laufen wir selbst einem Stapelfahrer hinterher und überreden ihn unseren Container abzuladen.

Juhuii! Jetzt haben wir dann gleich unsere Autos! Weit gefehlt! Erst müssen noch die Plomben am Container runter. Ein Werkzeug ist  gefunden, doch das ist kaputt. Trotz mehrfachen Versuchen – es klappt nicht. Erst als sich ein Lastwagenfahrer erbarmt und uns mit einer Säge zu Hilfe eilt, können wir die Siegel knacken und… vor uns stehen unsere Autos! Jetzt schnell, schnell alle Vertäuungen lösen und die festgenagelten Holzkeile raus. Dann sind unsere Autos befreit… fast befreit. Denn Manfreds Auto springt nicht an! Schieben ist angesagt. Als es draussen ist, können wir es mit Überbrückungskabeln starten.

Jetzt erfahren wir auch, dass wir den Container Besenrein abgeben müssen. Also gut, noch schnell alle Seil- und Holzreste raus, die Nägel in den Boden klopfen – fertig. Los geht’s! Nein, erst müssen wir nochmals beim Zoll vorbei, der möchte die Chassisnummern kontrollieren. Leider liegt das Zollbüro schon in den letzten Atemzügen und einzelne Beamte sind schon ins nächtliche Koma verfallen, doch uns gelingt es, einen der letzten Überlebenden zu motivieren, unsere Autos abzufertigen. Los geht’s! Wir stehen vor dem Tor, wir sind die letzten im Hafen. Nein, nochmals zurück zur Hafenverwaltung und alle Papiere abstempeln lassen.

Jetzt dürfen wir endlich raus!!!

Draussen laden wir unseren Begleiter bei seinem Auto ab. Er wird uns aus dem Hafengelände bis zur Autobahn vorausfahren und schärft uns ein, auf gar keinen Fall anzuhalten – egal was passiert, immer in Fahrt bleiben bis wir auf der Autobahn sind.

Jetzt wird uns schon mulmig. Ist es wirklich so gefährlich hier?

Wie befohlen folgen wir ihm bis zur Autobahn, hupen und winken nochmals, dann rauschen wir alleine weiter nach Panama. Es ist bereits Nacht als wir ankommen. Da wir uns am Vortag bereits nach einem sicheren Parkplatz für die Zeit in der Schweiz umgesehen haben, fahren wir in ein anderes Hotel mit Tiefgarage. Der Deal mit dem Hotel ist, dass wir das Auto stehen lassen dürfen, dafür aber ein Zimmer für die ganze Dauer mieten müssen. In der Not haben wir zugesagt. Eine Tiefgarage mit Überwachung ist uns in einer Stadt wie Panama lieber als ein offener Parkplatz. Überhaupt überrascht uns, dass es sehr wenige bewachte Parkplätze gibt. In allen Städten Südamerikas haben wir diese bisher an jeder Strassenecke gefunden.

 

Wir sind todmüde, durstig und hungrig. Es war ein langer, nervenaufreibender Tag. Jetzt müssen wir schleunigst unsere Flüge in die Schweiz buchen. Kaum erledigt, treffen wir uns wieder mit Manfred zum Abendessen bei einem Napoletaner, den wir am Vortag ausfindig gemacht haben. Die Biere fliessen in Strömen und das Essen ist excellent. Wenn die schlechten Nachrichten aus der Heimat nicht wären, wäre jetzt der Zeitpunkt, rundum glücklich zu sein.

Etwas später gesellt sich der Besitzer zu uns und ein fröhliches Mischmasch aus Spanisch und Italienisch entwickelt sich. Als er von unserer überstürzten Heimreise und unseren Parkplatzproblemen erfährt, bietet er uns an unser Auto bei ihm zu Hause zu parkieren – wir sind gerührt. Es ist immer wieder überwältigend die Hilfsbereitschaften von Menschen zu spüren, welche man zwar erst kurz kennt, doch einem wie langjährige Freunde aufnehmen. Wir wollen uns den Platz am nächsten Tag anschauen.

 

Dann in der Früh die böse Überraschung. Unsere Internetbuchung der Flüge wurde abgelehnt. Zu kurzfristig sei die Buchung, war die Antwort. Nun heisst es einen kühlen Kopf bewahren. Heute ist Dienstag, morgen Mittwoch wollen wir fliegen. Über die USA wollen wir nicht fliegen, wegen der Visabestimmungen, die bei so kurzfristigen Buchungen problematisch sind. Auch wissen wir nicht, ob unser 10-Jahres-Visum auch bei Flügen gilt. Somit bleibt uns nur der eine Flug mit KLM direkt nach Amsterdam. Auf der Webseite von KLM sehen wir, dass noch Plätze frei sind. Wir entschliessen uns direkt zu KLM ins Büro zu gehen und die Flüge zu kaufen.

Einfach gesagt, doch nicht ganz so einfach zu realisieren, denn wo ist das KLM-Büro in Panama? Man sollte meinen, das wäre über Internet einfach herauszufinden – weit gefehlt. Nach einer Stunde Suche wenden wir uns an den Portier. Dieser investiert nochmals eine halbe  Stunde und schlussendlich erreichen wir über ein Call-Center eine Person, die uns Auskunft geben kann.

In einem der oberen Stockwerke, einem der vielen Büro-Towers finden wir die KLM und auch eine zuständige Person. Den dazugehörigen Preis erhalten wir auch. Er ist doppelt so hoch wie unsere ursprüngliche Buchung über Internet! Egal wir müssen morgen nach Hause!

Die nette Dame empfiehlt uns auch, beim Flughafen nach einem Parkplatz umzuschauen. Dort hätte es einen Langzeitparkplatz für das Flugpersonal. Die nächsten Stunden quälen wir uns durch den stossdicken Verkehr Panamas zum Flughafen und zurück. Das Resultat: Wir haben einen sicheren Parkplatz zu einem vernünftigen Preis direkt am Flughafen. Nun sind wir beruhigt.

 

Am nächsten Nachmittag geht es durch den gleichen dichten Verkehr zum Flughafen. Wir haben ein gutes Gefühl mit dem Parkplatz und fliegen beruhigt in die Schweiz.

 


Panama-Klasse

Habt ihr gewusst, dass es eine Schiffsklasse (Grösse) gibt, die Panama-Klasse heisst? Es sind Schiffe, die genau so breit und lang sind, dass sie noch durch die Schleusen des Panamakanals passen.

Als „Landratte“ ist man sich oft nicht bewusst, was für eine enorme Erleichterung die Eröffnung des Panamakanals brachte. Einerseits ist es die Verkürzung des Transportweges, andererseits aber auch die Sicherheit des Transports. Auch heute noch soll die Fahrt um das Kap Horn eine knifflige Sache sein, denn es herrschen unberechenbare Wetterbedingungen und Strömungen. Weltweit wurde der Handel beschleunigt und die Waren können preisgünstiger transportiert werden.

Bald werden am Panamakanal die neuen Schleusen eröffnet werden. Sie sind breiter und länger. Somit wird es wohl bald eine neue Panama-Klasse geben.


10.03.2013

Panama City – Santa Clara – David

 

Eiltempo

Nach genau einer Woche sind wir wieder zurück. Unser Auto steht noch da wie wir es zurückgelassen haben – wir sind froh.

Da es bereits später Nachmittag ist als wir landen, erreichen wir das Hotel erst nach Einbruch der Dunkelheit. Wir haben uns vorgenommen noch 2 Tage zu bleiben. Nach dem ganzen Trubel in der Schweiz, müssen wir ausschlafen und uns sammeln, Pläne machen und Panama anschauen.

Unser Hotel ist zwar teuer, aber wir fühlen uns verpflichtet zu bleiben, denn wir haben nach unserem Aufstand mit dem Parkplatz und der darauffolgenden Absage  ein schlechtes Gewissen.

Den Tag vor unserer Abreise verbringen wir schlussendlich noch mit etwas Sightseeing. Vor allem das Quartier Casco Viejo wollen wir sehen. Es ist die Altstadt Panamas. Es ist eine schön erhaltene Altstadt mit leider vielen heruntergekommenen Häusern, doch die Stadtverwaltung ist bemüht eine Touristenoase zu schaffen und das ganze Quartier ist im Umbau. Viele Häuser und Strassenzüge sind bereits renoviert, die anderen werden nächstens zum Zug kommen. Leider wird das Quartier mit der Renovation auch seinen Charakter verlieren. Viele Menschen, welche hier von günstigem Wohnraum profitiert haben, werden umziehen müssen. Mit ihnen wird wohl auch der Charme der Altstadt ausziehen.

Überhaupt ist Panama City eine riesige Baustelle. Ein riesen Projekt ist der Bau einer Metro. Dazu wurden viele Strassenzüge gleichzeitig aufgerissen und der Verkehr umgeleitet. Dazu kommen die zahllosen Wolkenkratzer, welche überall aus dem Boden schiessen. Es sind eindrückliche und phantasiereiche Architekturen. Panama wird in 5 Jahren wohl eine ganz andere Stadt sein als heute.

 

Dann geht unser Abenteuer durch Zentralamerika los. Unser erster Stopp sind die Miraflores Schleusen, die erste Schleusengruppe im Panama-Kanal. Sie liegen kaum 15 Kilometer ausserhalb der City. Zum Glück haben wir GPS und finden den Ort – nach einigen Baustellenbedingten und einigem Falsch-Abbiegen auf Anhieb. Es muss nicht erwähnt werden, dass wir nicht die einzigen Besucher sind. Die Tickets haben wir nach einer Viertelstunde anstehen. Da wir sehen, wie ein Schiff in die Schleusen einfährt, wetzen wir die Treppen zum Aussichtsturm hoch und verfolgen das Spektakel. Na gut, es läuft alles sehr im Schneckentempo ab, doch ist es gleichwohl eindrücklich wie sich die Ozeanriesen in die engen Schleusen quetschen ohne die Seitenwände zu berühren. Habt ihr gewusst, dass der Panamakanal für viele Schiffe die Vorgabe der Grösse bildet? Schiffe werden in der sogenannten Panama-Klasse gebaut. Das heisst, genau so gross, dass sie gerade noch in die Schleusen passen. Doch das wird künftig auch der Vergangenheit angehören, denn man ist dabei den Kanal und die Schleusen zu vergrössern. Dadurch will man das Volumen verdoppeln bis verdreifachen.

Nebst den grossen Ozeandampfern kommen auch etliche Segelboote und Ausflugsdampfer durch die Schleuse.

Die 3D-Film-Schau und das Museum sind schnell abgehakt, denn wir wollen heute noch weiter aus der Stadt raus. 


Ausreise Panama nach Costa Rica mit Auto

(Dauer 30 Min)

 

  1. Zollpapier Fahrzeug beim Zoll präsentieren
  2. Zoll macht Stempel auf Rückseite des Dokuments und schickt uns mit Dokument zu einem Zöllner für die Inspektion des Fahrzeugs
  3. Migration                                                          (Pass abstempeln)
  4. Fertig